Ötzis Rindenbecher

Glut in Ötzis Birkenbecher

Glut in Ötzis Birkenbecher

In den Ötztaler Alpen im schönen Österreich fand vor einigen Tausend Jahren ein Mord statt. Ein Mann wurde, wahrscheinlich von Verfolgern, mit Pfeilen in den Rücken geschossen, dieser floh hinauf in die Berge, starb dort und wurde zur Gletschermumie. Tragödie für diesen Mann – Glück für uns Nachfahren. Denn durch die Konservierung im Eis erhalten wir einzigartige Einblicke in die Ausrüstung eines Menschen am Übergang von Steinzeit zur Bronzezeit.

Der Mann aus dem Ötztal hatte zwei Rindenbecher bei sich. Bei der Bergung wurde leider einer dieser Becher zertreten, der zweite jedoch blieb weitestgehend erhalten. Und das spannende ist, dass in wenigstens einem dieser Becher aus Birkenrinde Glut transportiert wurde. Der Mensch war schon immer faul…vielleicht positiver ausgedrückt: pragmatisch. Es ist sinnvoller und einfacher, gerade im windigen und nassen Hochgebirge, glimmende Glut dabei zu haben und daraus Feuer zu machen, anstatt zu versuchen mit Pyrit, Feuerstein und Zunder neue Glut zu entfachen. Sehr geniale Idee des Mannes aus dem Eis.

Man fand in dem Birkenrindenbecher Ahornblätter, die beim hineinlegen frisch gewesen sind, einige Pflanzenfasern und Kohlestücke. Das brennbare Birkenrindengefäss wurde also mit frischen, nicht brennbaren Ahronblättern ausgekleidet, dann mit feinem Pflanzenmaterial und dort hinein wurde glühende Kohlen gelegt, wie ein Ei in ein Vogelnest. Wird von Zeit zu Zeit Luft auf die Kohlen geblasen, dann wird das Glimmen sehr lange erhalten. Wird ein Feuer benötigt: einfach den Inhalt der Feuerdose auskippen und Feuer machen. Wird das Feuer nicht mehr benötigt: Glut in die Feuerdose legen, um später ein neues Feuer entfachen zu können.

Du willst dir selbst einen Ötzi-Becher bauen und Glut darin transportieren? Dann bist du im Kurs Steinzeitsurvival genau richtig!

 

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